Abschnittsübersicht

    • Antisemitismus 

      im Kurs „Wie ist das mit … — Grundfragen des Menschseins“
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      „Anmerkung: Dieser Kurs ist im Jahr 2022 entstanden, d. h. vor dem Terrorakt der Hamas vom 7. Oktober 2023 und den darauf folgenden militärischen Reaktionen Israels. Deshalb finden Sie in diesem Kurs auch keine Auseinandersetzung mit diesen konkreten Fragen. Wir sind aber davon überzeugt, dass gerade die aktuelle Situation eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Antisemitismus“ umso dringender macht.“

       

       

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      Herzlich willkommen beim Modul „Antisemitismus“ 

      im Kurs „Wie ist das mit … — Grundfragen des Menschseins“

       

      Was ist Antisemitismus? Wo begegnet er uns in Gesellschaft, Kirche und Religion? Wie kann ich antisemitischen Einstellungen begegnen? 

      Mit diesen und anderen Fragen setzt sich dieser E-Learning-Kurs auseinander. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen hoffen wir, dass Sie durch diesen Kurs neue Erkenntnisse gewinnen und bisherige Einsichten vertiefen können. 

       

      Autor:innen dieses Kurses sind:

      • Pfarrer Dr. Friedmann Eißler,  Islambeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg
      • Agnes Kübler, Agnes Kübler, Referentin für die Themen Rassismus und Antisemitismus, Fach- und Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen, Evangelische Landeskirche in Württemberg
      • Frieder Leube, Diakon i.R.
      • Pfarrer Jochen Maurer, Landeskirchlicher Beauftragter für das christlich-jüdische Gespräch
      • Pfarrer Andreas Oelze, Weltanschauungsbeauftragter der Evang. Landeskirche in Württemberg

       

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      Was erwartet Sie hier?

      Wir laden Sie ein, sich Filmaufnahmen anzuschauen. 

      Ein Fachgespräch mit vier Fachleuten der württembergischen Landeskirche für Judentum, Islam und Weltanschauungen gibt Einblick, wie und wo Antisemitismus Teil ihrer Arbeit ist und wie ihm begegnet werden kann. Drei weitere Videos vertiefen das für den jeweiligen Arbeitsbereich in Fachgesprächen bzw. als Referat. (Um direkt zu diesem Abschnitt zu gelangen, bitte hier klicken) 

      In einem Podcast lernen Sie unterschiedliche Positionen zur antisemitischen Judendarstellung an der Wittenberger Schlosskirche kennen. Dies ist  Ausgangspunkt für einen konkreten Fall. (Um direkt zu diesem Abschnitt zu gelange, bitte hier klicken)

      In einem nächsten Schritt machen Sie sich damit vertraut, welche Haltung die evangelischen Akademien Deutschlands zum Thema „Antisemitismus“ einnehmen. (Um direkt zu diesem Abschnitt zu gelange, bitte hier klicken)

       

      Zusätzlich helfen Ihnen verschiedene Materialien, einzelne Gesichtspunkte zu vertiefen. 

      Am Schluss haben Sie die Möglichkeit, in einem Test Ihr neu erworbenes Wissen anzuwenden und einen Nachweis über die erfolgreiche Teilnahme am Kursmodul zu bekommen. 

       

      Wir freuen uns, dass Sie sich mit dem Thema befassen, und wünschen Ihnen dabei neue Erkenntnisse.

       

       

       



       

    • Einleitung in das Thema

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      In der kirchlichen Arbeit beschäftigen uns verschiedene Formen von Antisemitismus in unterschiedlicher Weise.  

      Hierzu äußern sich Fachleute für Judentum, Islam und Weltanschauungsfragen.

       

       

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      Fachgespräch des Islambeauftragten Pfarrer Dr. Friedmann Eißler mit dem Journalisten und Publizisten Eren Güvercin, Alhambra-Gesellschaft

        

       

       

       

       

       

       

       

       

       

    • In diesem PDF finden Sie Links, Literatur und Hinweise zu diesem Filmbeitrag  

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      Referat Pfarrer Jochen Maurer, Beauftragter für das Gespräch zwischen Christen und Juden 

        

       

       

       



       

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      In diesem PDF finden Sie Links, Literatur und Hinweise zu diesem Filmbeitrag 

       

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      Fachgespräch Pfarrer Andreas Oelze, Weltanschauungsbeauftragter, mit Agnes Kübler, Referentin für die Themen Rassismus und Antisemitismus 

        

       



       

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      War das bisher nur graue Theorie? Hier wird es konkret. Zwei Personen unterhalten sich über die sogenannte „Judensau“ an der Fassade der Wittenberger Schlosskirche. Im folgenden Podcast finden sich gängige Argumente zum Umgang mit der Darstellung. Den Dialog finden Sie in Textform als PDF unter der Medienwiedergabe.

       

       

       

       

    • In diesem PDF finden Sie den kompletten Dialog inkl. weiterführenden Links zu diesem Thema. 

    • Hier ist die Darstellung deutlich zu erkennen: 

      Großaufnahme Judensau

       

      Auf diesem Bild ist die gesamte Fassade zu sehen: 

      Gesammtzusammenhang der Darstellung der Judensau

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      Warum ist die Auseinandersetzung mit Antisemitismus im evangelischen Bereich notwendig?

      Dazu haben die Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) unter dem Titel „Antisemitismus und Protestantismus. Impulse zur Selbstreflexion“ eine Stellungnahme verfasst. Sie finden sie hier als PDF

       

       

       

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      Fünf Thesen mit Reflexionsfragen

      Nachfolgend nun fünf Thesen mit den jeweils dazugehörenden Reflexionsfragen:

      1. Die Erwählung Israels

        Unter den meisten Christen hat sich die Vorstellung einer bleibenden Erwählung Israels durchgesetzt. Und doch bestehen antijüdische Verzerrungen fort, das Judentum sei eine Gesetzesreligion. Einige glauben, in den Kirchen sei eine lange antisemitische Tradition überwunden. Einige halten es für notwendig, gegenüber Juden und Jüdinnen missionarisch von Jesus Christus zu reden. 

        Frage: Wie würden Sie Ihre Haltung zum Judentum beschreiben? Was bedeutet für Sie eine bleibende Erwählung Israels für Christen?

      2. Judentum und Christentum

        Über Jahrhunderte wurde die hebräische Bibel, das Alte Testament, gegenüber dem Neuen Testament abgewertet. Aussagen der Mose-Bücher und Prophetenworte wurden vor allem auf Jesus Christus gedeutet. Der „zornige Gott des Alten Testaments“ wurde dem „Gott der Liebe des Neuen Testaments“ gegenübergestellt. Das Christentum habe das Judentum überwunden, es sei überholt. (Anmerkung: Eine Alternative zur Bezeichnung von „Altem/Neuem Testament“ ist seit längerem die Rede von „Erstes/Zweites Testament“)

        Frage: Wie ist Ihre eigene Sicht auf das Alte Testament? Hat dieses für Sie eine eigenständige Bedeutung?

      3. Antisemitisches Denken

        In aller Regel wird in der Bundesrepublik die politische und historische Verantwortung für die Judenvernichtung im Nationalsozialismus anerkannt. Paradoxerweise kann dies jedoch die Beschäftigung mit dem gegenwärtigen Antisemitismus blockieren. Dies verhindert eventuell, dass eigene antisemitische Denkmuster erkannt werden. Antisemitismus wird allenfalls als Problem der Anderen wahrgenommen.

        Frage: Beobachten Sie an sich selbst und in Ihrem Umfeld Denkmuster und eventuell Verschwörungstheorien, die im Zusammenhang mit Antisemitismus stehen?

      4. Nahostkonflikt

        Automatisch wird eine Haltung pro Palästinenser als eine Haltung contra Israel verstanden und umgekehrt. Die Staatsgründung Israels berührt das deutsche Selbstverständnis nach der Zeit des Nationalsozialismus. Deshalb ist der „deutsche“ Blickwinkel auf den jüdischen Staat im Nahost-Diskurs ein besonderer neben Fragen von Völkerrechtsverletzungen und Antisemitismus. 

        Frage: Welche Stellung hat für Sie der Staat Israel im Verhältnis zu den Palästinensern und seinen arabischen Nachbarn?

      5. Begegnungen

      Jüdinnen und Juden leben in Deutschland in einer mehrheitlich nicht-jüdischen Gesellschaft. Ihre Erfahrungen von Antisemitismus zu hören ist Voraussetzung dafür, Antisemitismus als Problem der Mehrheitsgesellschaft zu verstehen. Dies kann zu einer Sensibilisierung führen. Begegnungen können dazu beitragen / helfen, nicht-bewusste antisemitische Haltungen bei sich selbst und in der unmittelbaren Umgebung wahrzunehmen.

      Frage: Welche Erfahrungen haben Sie in Begegnungen mit Jüdinnen und Juden gemacht? In welcher Weise wären Kontakte möglich?